Fotoreise nach Helgoland

Ihr wisst ja, dass ich die eine oder andere Idee für 2019 bereits in Planung habe. Anfang Oktober diesen Jahres geht es zur zweiten Scoutingtour nach Schweden und ins südöstliche Norwegen. Jetzt war ich als Teilnehmer auf einer Fotoreise auf der Hochseeinsel Helgoland.

Gestartet wurde in Hamburg, mit dem neuen Katamaran „HSC Halunder Jet“ der FRS Reederei. Erst seit Ende April im Dienst. Boarding an den Landungsbrücken und dann elbaufwärts mit Zwischenstopps in Wedel und Cuxhaven. Dann über die offene See und zack auf Helgoland angekommen. Ein tolles Eiland. Beeindruckende Natur, liebe, offene Menschen – aber für meinen Geschmack echt viele Tagestouristen. Ja, ich weiß. Ich bin ja selbst einer 😉

Dass die Fotoreise am Ende nur aus Frank, unserem Guide, sowie Frank aus dem Rheinland und mir als Teilnehmern bestand, hat dem Spaß keinen Abbruch getan. Hauptsächlich standen Basstölpel, Kegelrobben und Seehunde auf dem Plan. Viele wunderbare Motive, viel frische Luft und Zeit, Gedanken in die Fotografie zu versenken. Die meiste Zeit hatte ich mein 70-200mm und ein 15-30mm in meiner Tasche. Wenn du viel zu Fuß unterwegs bist, überlegst du schon, welches Equipment mitkommt. Mein 2fach Konverter, um mit 140-400mm zu fotografieren, habe ich ganz schnell wieder in der Tasche verschwinden lassen. Bei den agilen Bewegungen der Vögel und der fehlenden Bildschärfe keine Option, um damit weiterzuarbeiten. Die um zwei Stufen angehobene Blendenzahl wäre nicht das Problem gewesen.

Andere Kollegen vor Ort, Helgoland wird sehr gerne von Tier- und Wildlifefotografen angefahren, haben Equipment genutzt, das ich gerne hätte. Brennweiten jenseits der 400 bzw. 600mm mit Anfangsblenden von 2.0 bzw. 2.8. Ein Traum. Sehr geile Linsen. Nur dann müsste ich mein Haus, meine Firma und meine Familie verkaufen 😉 Und das ist dann doch nicht der Plan. Fotoleidenschaft darf auch gerne Grenzen haben 😉

Am Abreisetag wollte ich dann doch das typische Helgoland-Foto vom Wasser aus. „Lange Anna“, Steilküste und Co. Also, Inselrundfahrt gebucht. Die Crew war schon richtig heiss drauf, uns durch die bootshohen Wellen zu jagen. Es ging auch tatsächlich gut hoch und runter. Herrlich.

Dabei noch einige interessante Geschichten zur Weltkriegshistorie der Insel gelernt. Nicht nur, dass Hitler dort einen Marinestützpunkt mit 12.000 Soldaten errichten wollte, sondern besonders spannend: Die Briten planten Helgoland mit der Operation „Big Bang“ zu sprengen und komplett in der See zu versenken. Dazu haben sie in die Nazi-Bunker 6.700 Tonnen Sprengstoff, Geschosse und Torpedos gefüllt. Die Sprengkraft entspricht rund 52% der Hiroshima-Atom-Bombe. Damit war „Big Bang“ die größte und stärkste Detonation der Weltgeschichte außerhalb der Atom-Bomben-Angriffe. Dem Sandstein sei dank, entwich der Detonationsdruck aus den Bunkern nach oben. Eine 9km hohe Rauchsäule war damals bis nach Hamburg zu sehen und die Erschütterungen noch in Cuxhaven zu spüren.

Zurück ging es wieder mit dem „Halunder Jet“ nach Hamburg und von dort zum nächsten Auftrag nach Norderney.

Was meine eigenen Fotoreisen angeht – bleibt gespannt!

Mein kleiner kulinarischer Reisetipp: Das „Aquarium Café“ auf Helgoland zaubert richtig leckere Sachen!