Gleichgeschlechtliche Trauungen in der Kirche

Ich halte immer meine Augen und Ohren offen, wenn sich etwas für Brautpaare ergibt. Anfang Januar bin ich auf der Hochzeitsmesse in Lübeck mit zwei Damen von der Nordkirche ins Gespräch gekommen. Warum? O-Ton „Sie sind der erste Fotograf, bei dem wir gleichgeschlechtliche Hochzeitspaare sehen“. Schade. Warum nur bei mir?

Ich war in den letzten Jahren immer sehr froh, wenn ich ein gleiches Paar begleiten durfte. Leider noch nie zwei Männer, immer „nur“ zwei Damen. Aber hey, es war IMMER toll.

Im Gespräch mit den zwei Nordkirchlerinnen habe ich dann eine Frage gestellt, von der ich es nicht besser wusste:

„Warum dürfen eigentlich immer noch keine gleichen Hochzeitspaare kirchlich heiraten?“

Und dann nahm eine sehr interessante Unterhaltung ihren Lauf, in der ich erfahren durfte, dass die evangelische Nordkirche 2019 entschieden hat, dass gleichgeschlechtliche Paare nicht nur die Segnung bekommen, sondern dass dieser Akt auch Trauung genannt wird.

Endlich ist es nun auch möglich sich im Norden Deutschlands als Mann/Mann oder Frau/Frau in der Kirche trauen zu lassen. Keine Diskriminierung mehr, keine Unterschiede, endlich eine kirchliche Trauung für alle. Die Vorgeschichte dieser Entscheidung liegt bereits im Jahr 2016, als die Nordkirche entschied, dass gleichgeschlechtliche Paare eine Segnung erhalten können.

Die Nordkirche ist im Hohen Norden von Deutschland und erstreckt sich über die Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. Einige wenige Gemeinden der Nordkirche liegen geografisch sogar schon im Land Brandenburg. Mehr dazu unter www.nordkirche.de.